Geschichte unserer Niederlassungen in Peru

Erste Missionarinnen

Schon 1934 folgten vier Franziskusschwestern dem Ruf in die Mission in das ferne Peru. Sie begannen in der Urwaldregion Oxapampa. 

Missionsreise

Unter unvorstellbaren Mühen und Strapazen, aber mit großer Energie und Tatkraft und vor allem einem ungebrochenen Gottvertrauen gingen sie ans Werk. Sie bauten auf dem ungerodeten Urwaldboden neben dem Konvent eine Schule auf und dienten den Einwohnern in ihrer 20jährigen Anwesenheit als Lehrerinnen, Krankenschwestern, Hebammen und Helferinnen in jeglicher Not. 
Bis heute stehen die Schwestern in Peru an vorderster Front – entsprechend unserem Gründungscharisma „Not sehen, warm werden...“ – ob das nun bei den Kindern und Jugendlichen in den Schulen oder im Waisenhaus ist, bei den kranken und armen Menschen, bei den Kindern von der Strasse, im Seelsorgedienst in den Pfarreien oder durch Unterstützung oder Aufnahme der vielen Bedürftigen. 

Lima – Maria Goretti

1955/57 entstand in Lima die Schule „Santa Maria Goretti“ und zwar im Randviertel La Victoria. Die Zahl der Schülerinnen stieg im Laufe der Jahre auf 1200. Jetzt sind es noch 500 Kinder, die hier zur Schule gehen. Integriert sind – das entspricht der normalen schulischen Laufbahn in Peru – zwei Klassen Kindergarten, sechs Klassen Volksschule und fünf Klassen Mittelschule, die zum Besuch der Universität befähigt. Die Schule – erbaut mit dem erbettelten Geld der Schwestern in Lima – ermöglicht bis heute auch Kindern der ärmeren Mittelschicht den Schulbesuch. Spenden von Wohltätern aus der Heimat erlauben es bis heute, das Schulgeld in annehmbarer Höhe zu halten und einige Freiplätze zu schaffen. Viele Eltern bevorzugen – trotz des zu entrichtenden Schulgeldes die Erziehung in einer klösterlichen Schule, vor einer staatlichen oder auch einer weltlichen Privatschule.

Kinderspeisung

Daneben kommen seit 1967 täglich etwa 100 Kinder nach Maria Goretti zum Essen. Meist erledigen sie unter der Obhut der Schwestern bereits ihre Hausaufgaben, singen viel gemeinsam und lassen sich gerne in den alltäglichen Dingen des Lebens unterweisen. Darüber hinaus erhalten sie Sakramentenkatechese und Schulung in Gesundheitsvorsorge. Ein großes Problem für viele Familien ist die Tuberkulose.

Arme und Hilfsbedürftige

Zum alltäglichen Bild in Maria Goretti gehören die vielen Obdachlosen, Armen und Hilfsbedürftigen, die in verschiedenen Anliegen an die Tür klopfen: um Essen, Medizin, Kleidung, Geld oder auch, um mit jemanden über ihre Probleme sprechen zu können. An den Sonntagen kommen Frauen aus den ärmeren Stadtteilen, um Katechese und ein Essenspaket für die Woche zu erhalten.

Huánuco

1981 übernahmen die Schwestern das Waisenhaus „Santa Maria de Guadalupe“ in Huánuco, das der öffentlichen Fürsorge gehört. Dort finden bis zu 70 Waisenkinder oder Kinder, die aus irgendwelchen Gründen ausgesetzt wurden, Platz - von Neugeborenen bis 18-jährigen. Viele Kinder werden innerhalb Perus, aber auch in andere Länder adoptiert. Das Verfahren in Deutschland ist äußerst langwierig und kostspielig. Schw. Crescentia (Mutter Perú) hat sich mit großem Engagement dafür eingesetzt. Nach ihrem Tod entstand ein Freundeskreis der Adoptiv-Eltern „Puente Peru“, der sich auchin Vierzehnheiligen trifft. Patenschaften unterstützen die Arbeit der Schwestern im Heim.

 

Colegio Santa Elisabeth

1987 wurde in der gleichen Stadt ein kongregationseigenes Haus eingeweiht, das Kindern bis zu fünf Jahren Erziehung und Unterkunft in der Tageskrippe bietet. Dieses wurde vor einigen Jahren zu einer Schule wie in Lima ausgebaut. Inzwischen sind es 500 Kinder, die dort die Volks- und Mittelschule besuchen können. 
 

Cieneguilla

Bereits 1986  wurde ein Exerzitienhaus in der Nähe von Lima eingeweiht. Das Haus war bereits ausgebucht, noch ehe es fertiggestellt war. Bis heute bietet das Haus mit seinem großen Garten einen Ort der Ruhe und Besinnung. Es ist eine Oase für die Menschen, die mit ihren Kursen und Exerzitien das Haus aufsuchen.

Poliklinik Santa Isabell

Der Dienst an den Kranken war von Anfang an das Charisma der Kongregation. 1995 eröffnete die Straßenambulanz „Santa Isabell“ in Lima, La Victoria. In den Jahren ist eine Poliklinik entstanden, in der verschiedene Ärzte regelmäßig ihren Dienst anbieten. So gibt es einen Zahnarzt, Frauenarzt, Kinderärzte, Allgemeinärzte, Psychologinnen… Auch gibt es ein Labor, eine Mammografie, einen Röntgenraum und mehrere Untersuchungsräume, die von verschiedenen Ärzten genutzt werden können. Die Patientinnen und Patienten kommen aus dem Umfeld der Poliklinik.

Staatsschule in Lima

Im Stadtteil Santa Anita in Lima übernahmen die Schwestern 1998 die Leitung einer staatlichen Schule mit 2.500 Kindern. In einer Mietswohnung in unmittelbarer Nähe wurde ein kleiner Konvent errichtet. Im Laufe der Zeit erneuerten die Schwestern zusammen mit den Lehrern, den Schülern und deren Eltern die Schule, die bei der Übernahme in einem desolaten Zustand war. Zur Schule gehören heute neben den Klassen der Grund- und Mittelschule auch ein Kindergarten und Lehrwerkstätten. Mit Patenschaften werden einzelne Schüler unterstützt.

Mission

Ohne die bisherigen Aufgaben wie Schule, Waisenhäuser und ambulante Krankenpflege aufgeben zu wollen, sehen die Schwestern ihren missionarischen Wirkungsbereich mehr in der Katechese. Sie gehen in die Pfarreien aber auch auf Missionsreisen – z. B. nach Cajamarca oder ins Valle Esmeralda im Urwald. Dort sind sie in der Kinder-, Jugend- und Erwachsenenbildung tätig. Sie befähigen die Menschen vor Ort ihren Glauben lebendig zu halten.

 

Heute

leben und wirken in der Region Peru 28 Franziskusschwestern. Davon sind 27 aus Peru und eine aus Deutschland. Die Schwestern setzen sich in ihrem Land ein für Menschen in Not - jede an ihrem Ort und auf ihre Weise. Unterstützt werden sie dabei unter anderem durch Spenden von Wohltäterinnen und Wohltätern aus Deutschland.

"Wenn es dir gut tut, dann komm!"

(Franz von Assisi)