Noviziatsaufnahme in Vierzehnheiligen

Im Rahmen eines feierlichen Gottesdienstes wurde unsere Postulantin Viktoria ins Noviziat aufgenommen.

Zu Beginn der Feier wurde ihr auch das Ordenskleid mit weißem Schleier überreicht. Als Schwesternnamen wählte sie Magdalena. Mit der Einkleidung beginnt für sie nun die zweijährige Ausbildung in unserem Noviziatskonvent in Nürnberg.

Was hat Sr. Magdalena zu diesem Schritt bewogen? Das möchte sie an dieser Stelle selber erzählen:

„Angefangen hat alles mit der Lebensgeschichte des Hl. Franziskus und einem Besuch in seiner Heimatstadt Assisi im Jahr 2007. Ich war fasziniert - und bin es bis heute geblieben. Sieben Jahre später habe ich dann das Studium der Pflege dual an der Katholischen Stiftungshochschule München begonnen. Während meiner Studienzeit stellte ich mir öfters die Frage, auf was willst du am Ende deines Lebens zurückschauen, damit du sagen kannst, du hast wahrhaftig gelebt. Eine Zeit der Suche begann.

Bei meiner Suche sind mir Bilder vom Besuch Assisis in die Hände gefallen und ich begann mich neu mit der Person Franziskus auseinanderzusetzen. An ihm hat mich besonders seine Verkörperung des Evangeliums in aller Bruchstückhaftigkeit seines Da-seins und die Radikalität seiner Christusnachfolge berührt. Aber auch seine geschwisterliche Verbundenheit mit allen Geschöpfen fasziniert mich. Franz strebte als junger Kaufmannssohn nach Ruhm, Macht und Ansehen. Bis er im Traum in Spoleto gefragt wurde wofür er leben möchte. Er beginnt einen innerlichen Weg, legt seine Lebensträume aus der Hand und gewinnt eine neue Freiheit für seine Lebensfragen.

Irgendwann im zweiten oder dritten Semester wollte ich mich intensiver mit der mich begleitenden Lebensfrage auseinandersetzen und beschloss ein paar Stille Tage zu machen. Auf der Suche nach einem geeigneten Ort bin ich auf die Franziskusschwestern von Vierzehnheiligen gestoßen. Nach mehreren Besuchen im Mutterhaus spürte ich immer mehr, ein Ordensleben könnte eine gute Antwort auf meine Sehnsucht nach einem wahrhaftig gelebten Leben nach dem Evangelium sein und die Gemeinschaft der Franziskusschwestern ein guter Ort um der Sehnsucht Raum zu geben.

So habe ich mein Postulat am 31.03.2019 in der Gemeinschaft begonnen. Ich konnte mich in den verschiedenen Diensten, sei es bei unseren hilfsbedürftigen Schwestern und Brüdern, im liturgischen Dienst und auch an der Pforte bei der Betreuung unserer Gäste aktiv mit einbringen. Darüber hinaus gab es viel Zeit und Raum für Begegnung, z. B. bei den regelmäßigen Postulatsabenden oder einer Fahrt nach Assisi mit jungen Ordensleuten auf den Spuren des Hl. Franziskus, welche mich neue Facetten in meiner Christusbeziehung entdecken lies.  

Was mich am unterwegs sein als Franziskusschwester fasziniert, ist unser Charisma, der Menschwerdung in Liebe zu dienen. Das heißt für mich: Sich mit den Schwestern gemeinsam auf die Suche nach Gott im alltäglichen Da-sein zu machen und gemeinsam das zu leben, was mir vom Evangelium ins Herz gefallen ist - im Bewusstsein, dass alles bruchstückhaft bleiben wird.

So habe ich alles auf eine Karte gesetzt, um die Liebe zu leben und in aller Bruchstückhaftigkeit „Liebhaberin“ Gottes zu sein.“
 

Autor: Daniela Weitzel, Sr. Magdalena2019-12-07

"Wenn es dir gut tut, dann komm!"

(Franz von Assisi)