Vertrauen in Gottes guten Plan

Am 19. September 1980 legten Sr. Andrea und Sr. Heidrun ihre erste Profess ab. Vierzig Jahre später schauen sie auf ein bewegtes Ordensleben zurück und sagen Gott Danke für ihren Weg in der Kongregation der St. Franziskusschwestern von Vierzehnheiligen.

In einer Zeit, in der Feiern nicht selbstverständlich sind, durften wir in festlichem Rahmen die 40-Jährige Ordensprofess von Sr. Andrea und Sr. Heidrun feiern. Wegen Einhaltung der Coronaschutzverordnung war die Kapelle dünner besetzt als gewohnt. Einige enge Familienangehörige der beiden Jubilarinnen waren gekommen. Die meisten Schwestern im Mutterhaus verfolgten den Festgottesdienst über die Lautsprecher in ihren Zimmern.

In ihrer Begrüßungsansprache betonte Generaloberin Sr. Regina: „Es ist ein Tag des Dankes und es ist ein Tag neu „Ja“ zu sagen zu diesem Leben“. Die beiden Jubilarinnen stünden mit ihrem ganzen Sein zu ihrer Entscheidung.

Geleitet wurde der Festgottesdienst von Professor Dr. Elmar Koziel, Geistlicher Rektor der Bildungshäuser in Vierzehnheiligen. In seiner Predigt bezog er sich auf das Gleichnis vom Sämann. „Einer sät aus, Gott, doch was macht die Berufene für sich damit und daraus?“ Das Evangelium schaue einerseits darauf, was passiere, wenn es nicht funktioniere mit der Saat und andererseits darauf, was alles an Blüten herauskommen könne, wenn alles gut laufe. Professor Koziel bemerkte, dass es interessant sei, was uns das Evangelium da erzähle. Dann seine interessante Frage: „Aber was wird denn nicht gesagt?“ Das sei der tragende Hintergrund, der zu diesem schlussendlichen Ergebnis überhaupt führe. Also zum einen: „Was motiviert mich, die ganzen Anstrengungen mit der Saat auf mich zu nehmen?“ Zum anderen: „Kann ich das wirklich alleine bewerkstelligen?“ Die Antwort auf diese beiden Fragen sei in dem Begriff „Gottvertrauen“ zu finden. „Das ist die schöne religiöse Einsicht, dass wir das Richtige im Leben nur im Verein mit Gott umsetzen können.“ „Was darf sich also erhoffen, wer mit Gottvertrauen sein Leben und die persönliche Berufung führen will?“ Gott verfolge einen Plan mit der Welt, das bedeute Gottvertrauen. Und dieser Plan werde schlussendlich auch gelingen. Auch alles was im Moment im Leben schwierig und mühsam sein möge, könne Gottes Plan nicht aufhalten. „Wir müssen uns eingestehen, keiner weiß, was Gottes Plan für die nächsten Tage, Wochen und Monate und Jahre meines Lebens ist.“ Eines sei sicher: Gottes Plan für mein Leben sei ein guter Plan. Und „diese Gewissheit sollte uns hier und heute die gelassene Beharrlichkeit geben den Weg der Berufung treu weiter zu gehen und unseren jeweiligen Teil zum Wachsen der Saat beizutragen.“

Nach der Predigt erneuerten Sr. Andrea und Sr. Heidrun ihr Professversprechen. Professor Koziel segnete die beiden für ihren weiteren Weg.

Musikalisch gestaltet wurde der Festgottesdienst durch Herrn Reinhard an der Orgel. Im Anschluss wurde im Speisesaal des Mutterhauses bei einem schmackhaften Mittagessen weiter gefeiert. Eine Vesper, gestaltet durch den Konvent San Damiano, bildete den Abschluss dieses Jubeltages.

Autor: Daniela Weitzel2020-09-19

"Wenn es dir gut tut, dann komm!"

(Franz von Assisi)