Dem Ende zu

Jesus fällt zum dritten Mal

Wieder gefallen.
Erneut zusammengebrochen.
Die Last ist zu schwer.
Die Beine tragen nicht mehr.
Mit den Kräften am Ende.

Wie oft fallen wir, werden wir sogar fallen gelassen?
Wie oft liegen wir am Boden, mit den Kräften am Ende?

Gott,
lass mich erkennen, dass Du es bist, der immer trägt.
Gib mir das Vertrauen, dass Du mein Boden bist.
Damit ich, wenn ich falle, mich fallen lassen kann.

Jesus wird seiner Kleider beraubt

entblößt
das Letzte genommen
Jesus ganz enthüllt
zur Schau gestellt
schutzlos

Ohne äußere Hülle wird der Mensch sichtbar, wie er ist.
Oft legen wir uns einen Schutzpanzer zu, setzen eine Maske auf
vor anderen, aber manchmal auch vor uns selbst.

Vor Dir, Gott, darf ich mich zeigen, wie ich bin,
entblößt, ungeschminkt.
Denn Du siehst mich mit liebevollem Blick an,
siehst alle Facetten, die mich ausmachen,
blickst bis in mein Innerstes.
Und liebst mich genauso.
In Deiner Gegenwart muss mich nichts ängstigen.

Jesus wird gekreuzigt

ans Kreuz genagelt
festgenagelt
kein Entkommen mehr

Wie oft fühlen wir uns festgenagelt
von schwacher Gesundheit,
von einer Umgebung, die wir nicht verlassen können,
von schlechten Gewohnheiten, unangenehmen Eigenschaften?
Immer wieder nageln wir Menschen fest,
verbannen sie in Schubladen.

Gott,
steh mir bei in meinen einengenden Lebensumständen und Denkmustern.
Befreie mich von allem, was mich am Leben hindert.
Lass mich offen sein,
offen für Leben und Veränderung,
offen für andere Wege und neue Horizonte,
offen für mich und andere.

 

Sr. Matthea Baumann

"Wenn es dir gut tut, dann komm!"

(Franz von Assisi)