Den Überblick behalten

Der Anteil der Menschen, die Erfahrungen gemacht haben mit digitalen Konferenzen, Vorträgen und Weiterbildungen ist enorm gestiegen. In so einer Videokonferenz sind alle mehr oder weniger gut zu sehen, manchmal funktioniert eine Kamera nicht, dann wieder ein Mikrofon, dann ist die Verbindung gestört, ein Moderator versucht, alle im Blick zu haben, manche sitzen alleine, andere zu mehreren vor dem Bildschirm. Ein wenig lässt sich das auch auf unsere Beziehung zu Gott übertragen. Oft genug staune ich, wie er den Überblick über uns Menschen behält, auch wenn bei dem ein oder anderen die Kamera oder das Mikrofon aus sind. Doch sicher ist: das Netz zu Ihm ist immer intakt und nie überlastet. Gott sei Dank!
Auch in unserer Gemeinschaft steht ein digitales Großereignis an. Zum ersten Mal in der Geschichte der Kongregation gibt es ein internationales Treffen an dem alle Schwestern teilnehmen können – natürlich digital. Sr. Eliana hat sich da so ihre Gedanken gemacht:

Nur für Insider

Gedanken zum bevorstehenden Mattenkapitel – angeregt durch Büttenreden wie sie bei Faschings- bzw. Karnevalssitzungen zu hören und zu sehen sind.

Dabei möchte ich den Anlass und die Ernsthaftigkeit dieser virtuellen Veranstaltung unserer Schwesterngemeinschaft außer Betracht ziehen.

So habe ich – „unbeleckt“ von der Medientechnik, die Vorbereitung und Sichtweise zu diesem Ereignis in Verse ausgedrückt, wie es sich halt vor Beginn von Unbekanntem ereignet und wie „man“ so denkt und dabei auch eine eigene Vorstellung hat.

Dabei will ich mich und manch andere von uns, etwas humorvoll belächeln und verkehrte Vorstellungen u. Vorbehalte auswischen.


Eine völlig ungewohnte Art der Begegnung und des Austausches in der Schwesterngemeinschaft

Dass man sich nicht, wie üblich treffen kann
Weil alles „beschränkt“ ist – man somit auf die Idee des virtuellen „Mattenkapitel“ kam.

Wo man ansonsten viel von Nähe und Zusammenkunft hält
Wird ein Computer, ein Laptop mit Camera und Mikrofon aufgestellt.

Der Kapitelsaal bleibt nur einzelnen Schwestern reserviert
In den Büros und Zimmern wird was Neues ausprobiert.
 
Dann sitzt man bequem, mit Kaffeetasse ausgerüstet
Am Schreibtisch, Tisch mit Stuhl vor dem Bildschirm gebrüstet.

Und versucht sich auf das neue Medium einzulassen –
Um nicht zu sagen – erstmal stur auf das Gerät zu gaffen.

Zu warten/was/,wenn das Bild aufgeht---
Dann auf einmal Portrait an Portrait von Mitschwestern entsteht.

Ein Glück, ein Jubel – man kann ja alle sehn –
Man kann hören und sogar verschiedene Stimmen verstehn.

Mit Staunen und Schauen ist man beschäftigt sogar –
Wer ist denn auf dem Bildschirm – alles da?

Recht klein sind die Mitschwestern bildlich ausgefallen,
doch angeblich gibt es doch Kontakt zu allen.

Alles ist technisch möglich und machbar –
Wer zum Thema redet, den sieht man „groß“ – sogar

Voll des Staunens – Themen sind aber auch noch da
Die sollen besprochen, übersetzt und durchgedacht werden – fürwahr.

Wie ist das zu schaffen und kann man dem geistig, geistlich was abgewinnen?
Nun am 19. Februar wird das Mattenkapitel beginnen.

Ich bin gespannt und lasse mich ein
Und hoffe – es wird das einzige Mattenkapitel auf dies Art und Weise sein.

Für die Gemeinschaft geht nichts über Treffen, Zusammensein, die Präsenz –
nur bei bestimmten Notwendigkeiten – diene die Videokonferenz.

Wir hoffen und vertrauen, dass das Mattenkapitel gelingt
Und für alle Teilnehmer gute Erfahrungen bringt.

Schließlich dürfen wir auch fest vertrauen –
Der Hlg . Geist wird auf uns und unsere digitale Zusammenkunft schauen.

Er ist es auch, der uns über Videokonferenzen zusammenführt
Und ganz sicher uns mit Fragen und Antworten berührt.

So ist es Gottes Geist, der keinen Raum, keinen Ort, keine Zeit für sich bucht –
der überall da ist, wo man Ihn sucht.

 

Bitten wir gemeinsam um den Geist Gottes  und lassen wir uns ein.
 
Bis bald
Schw. Eliana

"Wenn es dir gut tut, dann komm!"

(Franz von Assisi)