Advent - Gott macht sich auf den Weg zu uns

Die Biene, eines der kleinsten fliegenden Lebewesen, baut eine Bank mit süßem Honig  (Sirach 11,3). Die gesamte Ansammlung winziger Honigtropfen zu einer erstaunlichen und geschmackvollen Honigwabe liegt in den unermüdlichen Bemühungen dieser bescheidenen Biene. Die Menschwerdung Christi ist ein solches messianisches Ereignis, das Gott unsichtbar und unbegreiflich verfolgte. Wir, die Jünger und Jüngerinnen, wissen mit Sicherheit, dass dies das Ergebnis der unerschütterlichen Liebe Gottes ist, die sich für uns, die gefallene menschliche Natur, offenbart hat.

Meiner Meinung nach ist dieser Akt der Menschwerdung der wunderbare Weg des Allmächtigen, der die Menschheit neu erschaffen hat und die verlorene Menschheit wieder in bescheidenen, unsichtbaren Taten dieses Jahrtausends ermutigt und neu stärkt. Die Inkarnation ist das Ergebnis dieser absoluten Demut - der Mächtige wurde klein, der Göttliche wurde Mensch.

Dem Weihnachtsfest geht eine hoffnungsvolle Adventszeit voraus, die unsere verdunkelten Seelen erhellen soll. Mit anderen Worten: Das kleine Kind in der Krippe lädt uns ein, unsere Kindheit wiederzuentdecken, die unschuldig, einfach und voller Fröhlichkeit ist.

Möge dieses Fest der Menschwerdung Christi uns wieder an den Mächtigen in der Krippe, an das Göttliche im Menschlichen erinnern und in uns die Suche nach dieser ewigen Freude neu entfachen.

Sr. Ligi Thayil

"Wenn es dir gut tut, dann komm!"

(Franz von Assisi)