Kurz nach Ablegung der Ersten Profess 1964 wurde Sr. Ruperta als Krankenschwester im Waldkrankenhaus eingesetzt. Sie übernahm 1970 die Leitung einer großen internistisch-onkologischen Station mit ca. 50 Betten. Dort fand sie ihren Lebensinhalt, ihre Erfüllung. Sie war den Patientinnen und Patienten weit mehr als eine kompetente Krankenschwester. Mit Herzlichkeit, Wärme und Einfühlungsvermögen begleitete sie vor allem Schwerstkranke und Sterbende, war Seelsorgerin, Sterbebegleiterin, und den Angehörigen eine Stütze und Ratgeberin. Ihre Fähigkeit, zuzuhören, mitzuleiden, und in ausweglosen Situationen nicht von der Seite zu weichen gab Halt und Trost. Die daraus erwachsenen Beziehungen hielten lange. Frühere Patienten kamen teils von weit her, um mit Sr. Ruperta in Kontakt zu bleiben. Krankenschwestern, Krankenpfleger und Ärzte lernten von ihr. Gern holten sie sich Rat, wenn schwere Entscheidungen zu treffen waren. Klare Grundsätze, Willensstärke, ein weites Herz und ein sicherer Spürsinn für das richtige Wort im richtigen Moment machten Sr. Ruperta zu einem Felsen in der Brandung, an dem sich viele festhielten. Im Jahr 1994 wurde Sr. Ruperta für ihr „ausgeprägtes und beeindruckendes Engagement“ das Bundesverdienstkreuz am Bande verliehen.
Ende 2001 gab Sr. Ruperta die Stationsleitung ab und blieb unterstützend im Hintergrund. 2004 zog sich Sr. Ruperta komplett aus dem Stationsbetrieb zurück. Ihren Lebensabend verbrachte sie im Malteser Marienhospital in Erlangen.
R.I.P.
Requiem und Beerdigung fanden am 05. Januar 2023 in Vierzehnheiligen statt.