Menschen am Weg

Veronika, eine mutige Frau. Sie redet nicht lange und wartet, ob andere Hilfe leisten, nein, sie packt engagiert an, sie handelt.
Anders ist es mit den Frauen am Wegrand. Warum sind sie auf diesem Weg? - Ist es Neugier, Schaulust oder Mitgefühl? - Während Veronika beherzt zugreift, sind diese Frauen von Mitgefühl, Angst und Enttäuschung doch eher passiv. Dieser Jesus, auf den sie alle Hoffnung gesetzt haben, er wird sie aus ihrem irdischen Elend retten. Nun liegt er am Boden – ganz anders als sie erwartet hätten. Er wird ganz der Erde gleich, ist ganz bei den Menschen, in ihren Tiefen, ihrem  Elend, kennt alle Niedergeschlagenheit und Angst. - Zweifel steigen auf, ist dies der Messias, den wir erhofften? – Jesus erkennt ihre tiefsten Gründe des Glaubens und wendet sich – trotz eigenen Leides - den Frauen zu. Er erinnert sie an ihr Muttersein, an ihre täglichen Pflichten, ihre Berufung als Frau und Mutter mit den Worten, die uns überliefert sind: „Weint nicht über mich, sondern über euch und eure Kinder.“ – „Wusstet ihr nicht, dass ich dort sein muss, was meines Vaters ist.“ Und später gibt er uns die Verheißung: „Ich bin bei Euch alle Tage bis zum Ende der Welt:“
Auf welcher Seite – aktiv oder eher passiv stehst du?

Mutter Theresa antwortet so:

Bedarfst du meiner Hände, Herr, damit sie an diesem Tag den Kranken und Armen helfen, die sie brauchen? Herr, dir gebe ich heute meine Hände.
Bedarfst du meiner Füße, Herr, damit sie an diesem Tag mich zu Jenen tragen, die einen Freund brauchen? Herr, dir gebe ich heute meine Füße.
Bedarfst du meiner Stimme, Herr, damit ich an diesem Tag zu allen spreche, die dein Wort der Liebe brauchen? Herr, dir gebe ich heute meine Stimme.
Bedarfst du meines Herzens, damit ich an diesem Tag einen jeden, ohne Ausnahme liebe?
Herr, dir gebe ich heute mein Herz.

 

Sr. Hildegard Braun

 

"Wenn es dir gut tut, dann komm!"

(Franz von Assisi)