"Wenn es dir gut tut, dann komm!"
(Franz von Assisi)Hilfe am Weg
Jesus ist am Ende seiner Kräfte. Er fällt. Das „Nicht mehr Können und am Ende sein“ – wer kennt es nicht? Diese Grenzsituationen menschlichen Lebens durchleben wir alle irgendwann in unserem Leben. Und dann ist es wichtig, Hilfen zu haben beim Aufstehen. Allein schaffen wir das nicht. Jesus nimmt uns an der Hand und hilft uns aufzustehen, wenn wir am Boden sind. Und dann gibt es irgendwo noch Menschen, die es gut mit uns meinen und uns neue Lebensperspektiven zeigen. Nicht das Fallen ist das Schlimmste, sondern das Liegenbleiben, das Nicht-mehr-aufstehen-Wollen oder -Können. Jesus ist auf seinem letzten und schwersten Stück seines Lebens wiederholt gefallen, aber immer wieder aufgestanden. Richten wir unseren Blick immer auf ihn, der unser Leben ist und Leben in Fülle verspricht.
Jesus erfährt Hilfe. Er nimmt Hilfe an. Das ist doch zutiefst menschlich. So sollte es immer sein. Ist es aber nicht in der Realität. Viele Menschen sind auf Hilfe angewiesen, doch sie bekommen keine. Andere Menschen wiederum nehmen keine Hilfe an aus Stolz oder falschen Scham. Wollen wir echtes Menschsein leben, müssen wir lernen, Hilfe anzunehmen, wenn wir sie brauchen, aber auch Hilfe zu spenden, wo es nötig ist. Wir leben vom DU des Menschen und vom DU Gottes. Jesus lässt sich auf diese soziale Ebene des Menschseins ein. Und er wertet auch das Helfen des anderen nicht, seine Motive, ob uneigennützig oder nicht, denn auch diese können sich im Lauf der Zeit noch ändern und reinigen. Sich helfen lassen, ein Zeichen der inneren Größe, ein Bewusstsein, auf andere Menschen angewiesen zu sein. Erfahrene Hilfe kann zur Dankbarkeit und Liebe führen, und zu der Einsicht: wir Menschen gehören zusammen, sind füreinander und zur Freude Gottes geschaffen.
Alles wirkliche Leben ist Begegnung (Martin Buber).
Ja, noch auf seinem Leidensweg erlebt Jesus Begegnung, eine echte tiefe Begegnung.
Veronika, eine Frau, die wie andere Jüngerinnen und Jüngern mit Jesus unterwegs war und an seinem Leben und an seiner frohen Botschaft teilgenommen hat.
Veronika, eine Frau, die sich berühren ließ von Jesu Barmherzigkeit, seiner selbstlosen Liebe und von einem frohmachenden und befreienden Glauben.
Sie selbst will ihm, der ihrem Leben einen neuen Sinn gegeben hat, Trost schenken, ihm nahe sein auf seinem Leidensweg.
Jesus lässt sich auf diese Begegnung ein. Er ist stets offen für Menschen, die es ernst meinen. Er nimmt den menschlichen Trost und die Ermutigung an. Er teilt sein Leid, aber auch seine Hoffnung.
Jesus und Veronika: Eine Begegnung im tiefsten Schmerz, die beiden Kraft gibt, das Leid auszuhalten und zu überstehen.
Sr. Verena Haase